KMU: So schützen Sie Ihr leerstehendes Gebäude

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KMU: So schützen Sie Ihr leerstehendes Gebäude

Das Coronavirus stellt die Welt auf den Kopf: Viele KMU sind gezwungen, ihren Standort vorübergehend stillzulegen bzw. sich ins Homeoffice zurückzuziehen. Umso wichtiger ist es, die Firmenräumlichkeiten trotz Abwesenheit gut zu schützen.

So verhindern Sie Einbrüche

  • In Zeiten des Social Distancing fällt ein grosser Teil der sozialen Kontrolle weg. Seien Sie sich bewusst, dass auch am Tag eine erhöhte Einbruchs­gefahr drohen kann. 
  • Entsprechend sollten Sie bestehende Sicherheitseinrichtungen auch tagsüber in Betrieb halten, sofern Ihre Mitarbeitenden einen Standort nicht mehr oder kaum mehr nutzen. 
  • Sinnvoll ist, die Dienstleistungen eines externen Sicherheitsdienstes auszubauen und an die aktuelle Situation anzupassen. Allenfalls ist eine Bewachung auch tagsüber notwendig. Stellen Sie sicher, dass die Alarmkette weiterhin funktioniert und alle Zuständigkeiten auch für die aktuelle Situation klar geregelt sind. 
  • Klären Sie ab: Sind Ihnen alle Besitzer der Haupt­eingangs­schlüssel und Badges bekannt und sind die Eintrittsberechtigungen noch aktuell? 
  • Achten Sie darauf, dass keine Materialien oder Holzpaletten in der Nähe von Zäunen, Mauern oder Fenstern stehen: Sie könnten einer unerwünschten Person das Eindringen erleichtern. 
  • Überprüfen Sie, ob die Umzäunung des Betriebsgeländes respektive Türen, Fenster etc. einwandfrei abschliess­bar sind. 
  • Überprüfen Sie regelmässig die interne Beleuchtung sowie die Perimeter-Beleuchtung. 
  • Prüfen Sie Bei einer bestehenden Einbruch­melde­anlage: Sind alle Einstellungen korrekt und funktioniert sie einwandfrei? 
  • Falls Sie bislang keine Einbruch­meldeanlage besitzen: Analysieren Sie, ob eine Installation nötig sein könnte. 

So schützen Sie Ihr Inventar

  • Schliessen Sie wertvolle Materialien oder Maschinen möglichst zusätzlich ab, in gut gesicherten Kellerräumen oder Safes.  
  • Berücksichtigen Sie dabei gleichwohl eine mögliche Überschwemmungsgefahr – falls sich Ihr Standort in einer entsprechenden Zone befindet, sollten Sie möglichst wenig oder gar kein Material im Keller lagern. Das Zurich Natur­gefahren­radar gibt Ihnen Auskunft, ob Ihr Standort gefährdet ist.    
  • Achten Sie darauf, dass wertvolle Güter nicht sofort oder sogar von aussen sichtbar sind. Räumen Sie wertvolle Gegenstände aus Schau­fenstern und Vitrinen und lagern Sie diese möglichst in Behältnissen ein. 
  • Juweliere, Uhren­händler und sämtliche Boutiquen mit teuren Verkaufs­gütern müssen diese in Safes oder Tresoren lagern oder mindestens in gut verschlossenen Behältnissen im Back$Täoffice. Achten Sie darauf, Waren mit den höchsten Werten bevorzugt im Tresor zu lagern. Falls Sie nicht genug Kapazität haben, lassen sich die Güter allenfalls bei externen Sicherheits­firmen oder Banken einlagern. 
  • Bewahren Sie Garantie­zertifikate für Uhren getrennt von den Uhren auf, damit im Falle eines Diebstahls nicht das volle Set (Uhr mit Box und Papieren) entwendet wird.
  • Boutiquen mit teuren Angeboten sollten von aussen betrachtet möglichst leer erscheinen. 
  • Verfügen Sie über Rollgitter oder Rollladen? Dann sollten Sie diese dauerhaft abgesenkt halten. Passen Sie die Zeit­automatik entsprechend an. 

So schützen Sie Ihre Maschinen

  • Nehmen Sie Maschinen wie vom Hersteller empfohlen ausser Betrieb. Ziehen Sie auch die Stecker heraus. Dies verhindert Störungen und Zündherde. Sicherheitstechnische Anlagen wie Brandmelder, Sprinkler- oder Einbruch­melde­anlagen sollten Sie selbstverständlich in Betrieb halten.  
  • Achten Sie bei Mehrfachsteckern darauf, dass Sie nicht ungewollt ein Sicherheitssystem vom Strom nehmen.  
  • Bauen Sie einen internen Bereitschaftsdienst auf für den Fall, dass es zu einer Störung kommt. 
  • Führen Sie regel­mässige Sicherheits­rundgänge durch.  

So schützen Sie Ihren Standort vor Feuer

  • Stellen Sie sicher, dass Ihre Sprinkleranlage und das Brand­melde­system nach wie vor funktionieren. 
  • Schalten Sie alle nicht notwendigen elektrischen Geräte aus, ziehen Sie auch die Stecker heraus.  
  • Entfernen Sie alle brennbaren Materialien wie Papier, Plastik oder Karton von möglichen Zünd­quellen wie beispielsweise Heizungen oder elektronischen Geräten. Achten Sie darauf, dass der Abstand mindestens zwei Meter beträgt. 
  • Reduzieren Sie die Heizung auf das Minimum und entfernen Sie alle brennbaren Gegenstände aus dem Heizungs­raum sowie allen anderen sensiblen Räumen. 
  • Entsorgen Sie alle Abfälle und achten Sie darauf, dass der Standort sauber gehalten ist.  
  • Verschliessen Sie sämtliche Türen innerhalb des Geschäfts, um bei allfälligen Bränden eine zusätzliche Luft­zufuhr zu verhindern.  
  • Je nach Möglichkeiten und Anlagen ist es sinnvoll, ganze Gebäude oder Hallen vom Strom zu nehmen. Achten Sie aber darauf, dass Ihre Sicherheits­systeme wie Brand-, Wasser- oder Einbruchs­melder weiterhin mit Strom versorgt sind und funktionieren. 
  • Schliessen Sie das Hauptgas­ventil, falls Gasleitungen am Standort vorhanden sind und Sie das Gas derzeit nicht brauchen. 
  • Falls Gasflaschen (Propan/Butan, Schweiss­gase) vorhanden sind, lagern Sie diese an einem sicheren Ort im Freien, wo sie vor direkter Sonnen­ein­strahlung geschützt sind. 
  • Alle brennbaren Flüssigkeiten sollen sachgemäss in einem Gefahren­raum oder-schrank gelagert werden. 

So entdecken Sie Wasserschäden frühzeitig

  • Wassermelder schlagen frühzeitig Alarm und ermöglichen Ihnen ein schnelles Eingreifen. So können Sie grössere Schäden verhindern. Installieren Sie die Wasser­melder an kritischen Orten wie in Kellergeschossen, dem IT-­Serverraum, oder an flexiblen Wasserschläuchen, die unter Druck stehen. Wenn möglich, sollten Sie die Wasser­melder an die Alarmanlage anschliessen. 
  • Schliessen Sie offene Fenster, führen Sie regelmässig einen Sicherheits­gang durch und besuchen Sie dabei unbedingt auch die Kellergeschosse.   

So verhindern Sie Kälte- oder Hitzeschäden

  • Schalten Sie sämtliche Prozess­wärmeanlagen, die nicht zwingend benötigt werden, aus oder reduzieren Sie diese auf ein Minimum. 
  • Verfolgen Sie die Meldungen der Temperaturüberwachung und definieren Sie einen oberen und unteren Grenzwert für die Alarmierung.  
  • Falls Temperaturen unter dem Gefrierpunkt möglich sind, sollten Sie die Heizung wieder anschalten, um so eine minimale Raum­temperatur zu gewährleisten. So können Sie Schäden an Wasserleitungen vermeiden. 

Wie verhindern Sie Schäden durch weitere Gefahren?

Vor diesen weiteren Gefahren sollten Sie sich als Unternehmer ausserdem hüten: 

  • Anlagen, welche weiterlaufen müssen, sollten regelmässig kontrolliert und gemäss Wartungsplan überprüft werden.  
  • Treffen Sie beim Herunterfahren und Wieder­hochfahren einer Anlage die entsprechenden sicherheitstechnischen Vorkehrungen. Wir empfehlen Ihnen, die internen Arbeitsanweisungen oder die Herstellerangaben zu beachten. 
  • Vergessen Sie auch Ihre Notlicht­anlage nicht und überprüfen Sie, ob diese auch bei Stromausfall funktionsfähig ist. 
  • Lassen Sie die Verantwortlichen für Sicherheit und Instandhaltung regelmässige Rundgänge machen.

Was müssen Sie beachten, damit Sie keine Pflichten verletzen?

  • Falls noch einzelne Personen am Standort weiterarbeiten, sollen Sie diese regelmässig kontaktieren. Wenn möglich, statten sie diese Personen mit Personen-­Notsignal-Geräten (PNG) aus: So würden sie bei einem Unfall schnell Hilfe erhalten. 
  • Grössere Betriebe mit Pforte sollten diese weiterhin besetzen, um einen Überblick vor Ort zu ermöglichen und bei unüblichen Ereignissen rasch reagieren zu können.  
  • Externe Mitarbeitende, die im Rahmen ihrer Arbeit in Ihrem Betrieb tätig sind, sollen über die Weisungen vor Ort informiert sein. Dies gilt insbesondere für Mitarbeitende von Sicherheitsdiensten. 
  • Achten Sie darauf, dass es auch während der Lockdown-­Situation nicht ungewollt zu Pflichtverletzungen oder grob­fahrlässigem Verhalten kommt. Lassen Sie beispiels­weise Türen nicht unverschlossen und leeren Sie sicherheitshalber die Wasser­leitungen, falls Sie trotz möglicher Temperaturen unter dem Gefrierpunkt die Leistung der Heizung stark reduziert haben. 

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