Patrick Brielmayer, Ex-Hacker: Analyse der Cyberattacken
«Ich will Unternehmen vor Leuten schützen, wie ich selbst einer war», sagt Ex-Hacker Patrick Brielmayer. Der Informatiker hat früher Viren und Trojaner programmiert oder DDOS-Attacken ausgeführt, also das gezielte Lahmlegen von Webauftritten. Erwischt wurde er nie – «aber ich musste immer aufpassen und war angespannt». Deshalb hat Patrick Brielmayer die Seiten gewechselt und eine IT-Sicherheitsfirma gegründet. Heute öffnen ihm seine Unternehmenskunden freiwillig die Netzwerke, damit er sie nach Spuren von Cyberangriffen durchforstet. Sein Schwerpunkt ist die Analyse von Schadsoftware: «Ich finde heraus, wie der Angriff stattgefunden hat und welcher Schaden entstanden ist.» Brielmayers Mission: Er will Firmen über die Gefahren von Cyberkriminalität aufklären und zu einer besseren Absicherung beitragen.
Daniel Nussbaumer, Kapo-Spezialist: Hilfe für die Opfer
Dieses Anliegen treibt auch Daniel Nussbaumer an. Der doktorierte Jurist ist Chef der Abteilung Cybercrime bei der Zürcher Kantonspolizei. In seinem Team arbeiten mittlerweile 15 Ermittler und 30 digitale Forensiker, darunter auch viele Informatiker. Die zunehmende Digitalisierung hat die Arbeit der Polizei komplexer gemacht, denn übers Internet entstehen ganz neue Wege, um Verbrechen zu begehen.
Viele KMU, so berichtet Daniel Nussbaumer, sind beispielsweise vom «CEO-Fraud» betroffen: Cyberkriminelle bauen eine typische E-Mail des Chefs nach. Darin bittet er, eine dringende Zahlung von 5’000 Franken zu veranlassen. Doch wenn der Buchhalter das Geld überweist, landet es bei den Hackern. «Dahinter stecken in der Regel ganze Teams», so Nussbaumer. «Einer programmiert, einer kann gut schreiben und der Dritte macht die Recherchen.» Der Kapo-Spezialist rät, bei überraschenden E-Mails immer telefonisch rückzufragen.