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UNSERE KUNDEN
Der Spezialist für Hand- werkzeug aus dem Tessin
Hochpräzise und von Hand gefertigt: Die Werkzeuge von Ideal-tek sind in der Uhren- und Elektronikindustrie sowie im Medizinalbereich gefragt. Das KMU aus dem Südtessin will dem Markt stets einen Schritt voraus sein. Mit Erfolg.
Dominik Buholzer
Sandro Grisoni ist ein dynamischer Unternehmer. Der CEO und Eigentümer von Ideal-tek hat auch allen Grund dazu. Ideal-tek behauptet sich in keinem ein- fachen Markt. «Wir sind mit gut 60 Mit- arbeitenden ein kleines Unternehmen, das hoch spezialisierte Produkte in kleiner Stückzahl produziert. Doch weil wir sehr international ausgerichtet sind, haben wir mit den gleichen Problemen zu kämpfen wie ein Grosskonzern», sagt er. Deshalb setzt Ideal-tek auch auf die Zurich Schweiz. «Zurich ist global tätig, ist innovativ. Für uns könnte es keine bessere Lösung geben», sagt Grisoni.
Ideal-tek wurde 1964 gegründet und produziert hochpräzise Handwerk- zeuge. Das Unternehmen aus Balerna nahe bei Chiasso vertreibt mehr als 3’000 Produkte auf fünf Kontinenten. Die Werkzeuge werden unter anderem in der Uhrenindustrie oder der Elektronik- industrie eingesetzt sowie im Bereich Life Science. In den vergangenen Jah- ren kam der Bereich der medizinischen Geräte hinzu. Er gilt heute als Referenz- markt. Pinzetten und Scheren von Ideal-tek werden unter anderem für die Herstellung von Stents, medizinischen Herz-Kreislauf-Implantaten und Hör- geräten verwendet. Bei Stents handelt
es sich um medizinische Implantate zum Offenhalten von Gefässen oder Organen wie beispielsweise Herzkranzgefässen.
Handwerkzeuge sind wie ein verlängerter Finger
Die Instrumente von Ideal-tek müssen äusserst präzise sein und es dem Benutzer erlauben, Objekte zu greifen, zu platzieren oder zu schneiden, die sonst zu empfindlich, zu klein, zu säure- haltig, zu heiss oder zu kalt sind, um sie mit blossen Fingern zu berühren. Nur dann erfüllen sie ihren Dienst. Sei es, wenn es darum geht, einen Stoff unter dem Mikroskop zu bearbeiten, einen Halbleiter zu schweissen oder einen exakten Schnitt bei einem Katheter
zu machen. Nicht nur die Präzision
und die Handlichkeit zeichnen die Produkte von Ideal-tek aus, sondern auch die Transparenz. Ein Code auf jedem Werkzeug gibt detailliert Aus- kunft über die Produktionsschritte: welches Material verwendet wurde und welche Mitarbeitenden bei welchem Arbeitsschritt involviert waren.
Ideal-tek hat schon früh in Forschung und Entwicklung investiert. Dies erlaubt es dem KMU, rechtzeitig und schnell auf die immer komplexer werdenden
Bedürfnisse der bedienten Branchen zu reagieren.
Zudem ist das Unternehmen bei inter- nationalen Forschungsprojekten in- volviert. Bei einem Projekt geht es darum, wie visuelle Steuerungssysteme auf der Basis von künstlicher Intelligenz zur Qualitätskontrolle eingesetzt werden können.
Bei Ideal-tek werden praktisch alle Produktionsschritte noch von Hand ausgeführt. Nun prüft das Unter- nehmen im Rahmen eines europäischen Forschungsprojekts den Einsatz von kollaborativen Robotern. Es handelt sich dabei um komplexe Maschinen,
die Hand in Hand mit Menschen zu- sammenarbeiten. Ist dies der Beginn einer voll automatisierten Produktion? CEO Sandro Grisoni verneint. Ein voll automatisierter Betrieb mache bei solch geringen Stückzahlen keinen Sinn und könne auch nie solch eine Präzision erreichen: «Wir wollen unseren Mit- arbeitenden ein Hilfsmittel zur Verfügung stellen, damit sie ihre Leistung erweitern und optimieren können.» Letztlich geht es auch hier wieder darum, den Mit- bewerbern einen Schritt voraus zu sein.
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