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 Wasserstoff – im Namen des Gesetzes
Die Kantonspolizei Zürich ist seit dem Mai vergangenen Jahres mit einem Hyundai Nexo unterwegs. Das wasserstoffbetriebene Patrouillenfahrzeug mit Komplettausrüstung ist auch für den Einsatz auf den Autobahnen vorgesehen. Angepeilt werden bis zu 300’000 Kilometer. Bereits seit 2003 setzt die Kantonspolizei Zürich immer mehr auf alternative Antriebe.
nutzen wollen und sie haben sich für die Wasserstofftechnologie entschieden. Auch das ist eine wichtige Erkenntnis für die Diskussionen in Deutschland.
Sind wir überhaupt in der Lage, ge- nügend Wasserstoff zu produzieren? In Deutschland importieren wir heute einen Grossteil der Energie. Dies wird auch in Zukunft der Fall sein. Der grüne Wasserstoff wird vorzugsweise aus jenen Gebieten kommen, wo die Bedingungen zur Herstellung besonders günstig sind, also wo es viel Wind und Sonne gibt. Die Frage ist, wie schnell können wir welt­ weit solche Produktionskapazitäten auf­ bauen und den Transport organisieren.
Ihre Prognose?
Wenn ich mir vor Augen halte, wie schnell sich die internationale Projekt­Pipeline für die Wasserstoffproduktion in jüng­ ster Zeit füllt, bin ich sehr optimistisch. Es macht den Anschein, als würde hier zügig ein neuer weltweiter Markt ent­ stehen. In Europa wird die Produktion einen zusätzlichen Schub bekommen, wenn die EU endlich die Bedingungen für die Produktion von grünem Wasser­ stoff festgelegt hat. Das wird noch bis Ende dieses Jahres passieren.
Die Produktion ist das eine, die Frage, wo er verwendet wird, das andere. Richtig. Gerade in Deutschland machen wir uns meines Erachtens mit hitzigen Diskussionen, wo der Wasserstoff ver­ wendet werden darf und wo nicht, das Leben unnötig schwer. Dabei haben wir in der Vergangenheit gezeigt, wie es erfolgreich funktionieren kann und könn­ ten aus unseren eigenen Erfolgen ler­ nen. Erneuerbare Energie ist heute bei den Produktionskosten auch deshalb so
günstig, weil sie in den vergangenen
20 Jahren in Deutschland über das Erneuerbare­Energien­Gesetz (EEG) konsequent angebotsseitig gefördert worden ist. Wer produzierte, wurde gefördert. Man hat eben nicht gesagt: Die Förderung gibt es aber nur, wenn der Strom für XY verwendet wird. Genau so sollten wir beim Wasserstoff vorgehen, sonst verzetteln wir uns und verlieren Zeit, die wir angesichts der ambitionier­ ten Klimaziele schlicht nicht mehr haben.
 Zurich unterstützt Schweizer Projekt
H2 Energy AG will dem Wasserstoff als alternativer Energieträger zum Durch­ bruch verhelfen: Bis 2025 sollen 1600 mit Wasserstoff (H2) angetriebene Laster in der Schweiz in Verkehr ge­ setzt und ein flächendeckendes Netz an Wasserstofftankstellen aufgezogen werden. Zurich Schweiz unterstützt als Versicherungspartner das Projekt.
Klimafreundlich hergestellter Was­ serstoff ermöglicht es, die CO2­Emis­
sionen vor allem in Industrie und Verkehr dort deutlich zu verringern, wo Energieeffizienz und die direkte Nutzung von Strom aus erneuerbaren Energien nicht ausreichen. Daneben verursachen mit Wasserstoff ange­ triebene Fahrzeuge weniger Lärm, weisen eine grössere Reichweite aus und sind im Gegensatz zu E­Autos mit Batterie schneller getankt.
h2energy.ch
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