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arbeitet die junge Frau in der Beratung und unterstützt Kundinnen und Kunden darin, passende Bodenbeläge auszu- wählen. Der Kontakt zur Haftanstalt, wo Dominik Müller* seine Strafe absass, kam zustande, da Schlagenhauf in der Region als sozial engagiertes Unter- nehmen bekannt ist. So arbeitet das Unternehmen beispielsweise mit einer Sozialfirma aus Uster zusammen, die Arbeitsplätze zu fairen Bedingungen für Menschen mit eingeschränkter Leis- tungsfähigkeit schafft. Die HR-Leiterin zeigte sich offen, den jungen, schuld- bewussten Mann kennenzulernen und so einzuschätzen, ob eine Anstellung als Lernender eine Option wäre. Der junge Mann und seine Betreuungsper- son konnten Silvia Pagliaro überzeugen. «Mittlerweile hat er seine Lehre erfolg- reich abgeschlossen», erzählt sie. Das ganze Team muss mitziehen Ob eine Reintegration klappt, hängt allerdings nicht nur von der Person und der Arbeitgeberin ab. «Ebenso entschei- dend sind die Führungskräfte sowie das ganze Team», betont Pagliaro. «Die Vorgesetzten müssen mit der Anstellung einverstanden sein und über soziale Kompetenzen verfügen, um die betrof- fene Person führen zu können.» Es ist wichtig, die Teammitglieder über die Be- einträchtigung zu informieren, damit keine Fragen aufkommen und das Vertrauen nicht gefährdet wird. Alle Mitglieder eines Teams müssen sich wohlfühlen können. «Dank vielen Starken können wir auch die Schwächeren mitziehen», so die HR- Leiterin. Silvia Pagliaro HR-Leiterin Schlagenhauf AG, Meilen Bis sich zeigt, ob eine Lösung wirklich nachhaltig funktioniert, erhalten wir teilweise staatliche Unterstützung. REINTEGRATION 17