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Was geht Ihnen durch den Kopf, wenn Sie an den 2. Juli 2025 denken? Wenn ich an den 2. Juli 2025 denke, sehe ich die Fans vor mir, die Mega- stimmung und überall im Land riesige Partys! Ich kriege jetzt schon Gänse- haut, wenn ich mir vorstelle, wie wir in Basel zum Eröffnungsspiel antreten und im Stadion die ganze Energie der Zuschauerinnen und Zuschauer auf- saugen. Wir werden alles geben, um unsere Fans stolz zu machen. Die Gruppe, in der die Schweiz die Vorrunde spielt, ist eine nordische. Was ist gegen Norwegen, Finnland und Island möglich? Alle drei Teams sind richtig stark und körperlich sehr präsent, aber ich traue uns echt viel zu. Wir werden top vor- bereitet sein und mit einem gut durch- dachten Matchplan antreten. In den letzten Spielen hat man gesehen, dass wir mutig auftreten, unsere Stärken ausspielen und bei Bedarf auch taktisch variieren können. Was sind Ihre persönlichen Ziele für dieses Turnier? Zuerst mal will ich gesund bleiben und mich jeden Tag reinhängen, damit ich überhaupt eine Chance auf eine Nomi- nierung habe. Wenn ich dann Teil des EM-Teams sein darf, werde ich alles dafür tun, meine Rolle – egal ob auf oder neben dem Platz – zu 100 Prozent auszufüllen. Ich möchte auf meinem höchstmöglichen Niveau performen, das Vertrauen der Trainerin und des Staffs rechtfertigen und mit meinem Team Geschichte schreiben. Sie sind 18-jährig und gelten medial als Nati-Juwel. Was macht das mit Ihnen? Meiner Ansicht nach wird das etwas aufgebauscht. Es wird übersehen, dass es in meiner Generation sowie bei etwas jüngeren und älteren Jahr- gängen viele Topspielerinnen gibt, die der Schweiz noch viel Freude bereiten werden. Für mich persönlich sehe ich das vor allem als Motivation, weiter an mir zu arbeiten. Am Ende zählen meine Leistungen auf dem Platz. Wichtig ist mir, dass Mitspielerinnen, Trainerin und Staff sich auf mich verlassen können. Aus dem Nichts kommt diese Bezeichnung nicht. Sie zählen zu den zehn grössten Talenten in Europa. Ehre oder Belastung? Ich versuche, mir nicht zu viel Druck zu machen. Mit Talent allein hat man noch nichts erreicht. Man muss lernen, es richtig einzusetzen. Ich stehe am Anfang meiner Karriere und möchte mich Tag für Tag weiterentwickeln. Sie sind variabel einsetzbar, spielen im Nationalteam im Mittelfeld links oder rechts, aber auch als hängende Spitze oder als Stürmerin. Was ist Ihre Lieblingsposition? Ich liebe die kreativen Freiheiten, die mir das offensive Mittelfeld bietet. Dort kann ich das Spiel mitgestalten und meine Mitspielerinnen in Szene setzen. Aber auch die Rolle als Box-to-Box-Spielerin finde ich richtig spannend, weil man dabei sowohl offensiv als auch defensiv gefordert ist – und das liegt mir immer mehr. Am Ende hängt es natürlich vom Spiel und den Vorgaben des Coachs ab, und ich versuche immer, bestmöglich das umzusetzen, was von mir gefordert wird. Was sind Ihre Stärken? Meine grössten Stärken sehe ich in mei- ner Technik und meinem Spielverständ- nis. Mein Schuss ist solide, aber ich weiss, dass ich mir noch mehr zutrauen kann. Seit ich in Barcelona bin, habe ich hart an meiner Athletik gearbeitet und merke, dass ich inzwischen viel mehr LEISTUNGSKULTUR   Spiele der Schweiz in der Gruppenphase: Schweiz – Norwegen Schweiz – Island Finnland – Schweiz 2. Juli 2025 6. Juli 2025 10. Juli 2025 in Basel in Bern in Genf   Sydney Schertenleib Fussball-Nationalspielerin  25 


































































































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