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NACHHALTIGKEIT Zurich unterstützt KMU beim Reporting zu Emissionen Die EU verlangt von Schweizer Firmen mit Tochtergesellschaften oder Zweigniederlassungen im EU-Raum seit diesem Jahr eine ausführliche Nachhaltigkeitsberichterstattung. Damit diese Firmen ihre neuen Pflichten erfüllen können, werden sie in vielen Fällen von Schweizer Lieferanten ebenfalls detail- lierte Angaben einfordern müssen, obwohl kleinere Firmen erst ab 2027 den neuen Regeln unterste- hen. Zurich unterstützt ein Tool, das KMU die Arbeit beim Erstellen von Reportings deutlich erleichtert. David Schaffner Energetische Sanierung der Standorte, Ersatz der herkömmlichen Fahrzeug- flotten durch E-Autos oder der Einkauf von nachhaltigem Strom – diese Themen stehen bei zahlreichen Firmen hoch oben auf der Prioritätenliste. Sie bezie- hen sich auf den CO2-Ausstoss, den Firmen in den sogenannten Scopes 1 und 2 erzeugen – also in Bereichen, die entweder zu den firmeneigenen Infra- strukturen gehören oder aber sich auf den direkten Einkauf von Energien zur Nutzung an den eigenen Standorten beziehen. Weniger beachtet wird bisher der Energieverbrauch im Scope 3, wo es um die Erfassung von vor- und nach- gelagerten Emissionen in der Wert- schöpfungskette geht. Dies ändert sich 2025. Für Schweizer Unternehmen, die eine EU-Tochterge- sellschaft oder EU-Zweigniederlassung haben und in der EU einen Nettoumsatz von 150 Millionen Euro erzeugen, besteht ab diesem Jahr eine Reporting-Pflicht – auch für Scope-3-Emissionen. Dies schreibt die neue EU-Richtlinie zur Nach- haltigkeitsberichterstattung vor, die seit 2023 in Kraft ist. Kleinere Firmen sind bis 2027 zwar von der Berichterstattungs- pflicht ausgenommen. Faktisch sind viele aber bereits indirekt betrof- fen, denn Grossfirmen werden zunehmend von ihren Liefe- ranten einen Nachhaltig- keitsausweis einfordern, um ihren neuen Pflichten nachkommen zu können. «Für viele Firmen lohnt es sich daher, sich schon früher auf das Reporting vorzubereiten», erklärt Franziska Tirziu, Head Strategy, Sustainability & CEO Office von Zurich Schweiz. Zurich Schweiz verwendet für den Nach- weis ein Tool, das insbesondere auch für kleine und mittlere Unternehmen hilf- reich ist: esg2go. Die Anwendung wurde vom Center for Corporate Responsi- bility and Sustainability (CCRS) an der Hochschule für Wirtschaft Freiburg mit diversen Partnern wie der Zurich Ver- sicherung entwickelt. Die Rating- und Reportingplattform erlaubt es Firmen, ihre Nachhaltigkeitsleistung mit relativ geringem Aufwand mess- und ver- gleichbar zu machen. Unter die soge- nannten ESG-Kriterien, die im Bericht dargelegt werden müssen, fallen neben den ökologischen (E) auch die sozialen Faktoren (S) sowie die Einhaltung der Regeln guter Unternehmensführung (G). Dabei geht es unter anderem auch um Fragen des Risikomanagements, des Arbeitsschutzes und der Sozialleis- tungen sowie um Vorkehrungen gegen Korruption.   12 


































































































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