- Notwendigkeit einer Sicherheits- und Risikomanagementstrategie
- Ein Backup-Konzept schützt vor Datenverlusten
- Das Fundament für ein effektives Backup-Konzept
- Datensicherung: Tipps für die Risikominimierung
- Backup-Methoden: Sicherheit, Speicherplatz und Zeit
- Backup-Zeitplan: Für den Notfall gerüstet
- FAQ: Technische Lösungen und Sicherheitsmassahmen für Backups
Notwendigkeit einer Sicherheits- und Risikomanagementstrategie
Unternehmen, die ihre Daten und damit sich selbst, ihre Kunden und ihre Zukunft schützen wollen, benötigen eine ganzheitliche digitale Cyber-, Sicherheits- und Risikomanagementstrategie. Ein wichtiger Teil davon ist ein umfassendes Backup-Konzept mit Massnahmen zur Datensicherung, um Cyber-Risiken zu minimieren, und eine Cyberversicherung für den Fall, dass trotz aller Sicherheitsvorkehrungen und Vorsicht etwas passiert. Nur so können sich Unternehmen vor dem Verlust geschäftskritischer Daten schützen und den laufenden Betrieb sicherstellen. Ohne sinnvolle Sicherungsstrategien müssen sie nach einem Datenverlust unter anderem mit finanziellen Verlusten, Produktivitätseinbussen und Reputationsschäden rechnen.
Ein Backup-Konzept schützt vor Datenverlusten
Jede Woche werden dem Bundesamt für Cybersicherheit BACS mehr als 1’000 Cyber-Vorfälle gemeldet. Gefährdet sind alle Unternehmen. Grosse, weil sie lukrative Ziele sind; kleine und mittlere, weil sie vergleichsweise einfachere Ziele sind. Zu den häufigsten Angriffsmustern, die den Betrieb lahmlegen und zu langfristigen Schäden führen können, gehören Datendiebstahl, Denial-of-Service-Attacken und Ransomware-Angriffe.
Bei einem Angriff mit Erpressersoftware werden Daten gelöscht oder verschlüsselt und können nur mit dem Schlüssel wiederhergestellt werden, für den die Erpresser ein Lösegeld verlangen. Mit einem Backup-Konzept und aktuellen Sicherheitskopien der Daten hätte man sich das Lösegeld oder die Kosten für die aufwendige Datenwiederherstellung sparen können.
Das Fundament für ein effektives Backup-Konzept
Jedes Unternehmen sollte seine Daten kennen und ihren Wert verstehen, um sie wirksam schützen zu können. Bevor ein Unternehmen (oder sein IT-Dienstleister) mit der Arbeit am Backup-Konzept beginnt, müssen deshalb drei wichtige Fragen beantwortet werden:
- Welche Daten sichern wir überhaupt digital?
- Wie wichtig sind die Daten für unsere Wertschöpfung?
- Welche Daten müssen wir aus gesetzlichen Gründen speichern?
Sobald klar ist, welche Daten wie und wo gespeichert werden, kann die Arbeit am Backup-Konzept beginnen. Das Hauptziel ist ein systematischer Plan zur Datensicherung und Datenwiederherstellung, um Datenverluste zu vermeiden und die Geschäftskontinuität sicherzustellen. Dafür müssen alle wichtigen kritischen und relevanten Daten identifiziert, regelmässig gesichert und nach einem Datenlust einfach, schnell und vollständig wiederhergestellt werden können.
Datensicherung: Tipps für die Risikominimierung
100% Sicherheit gibt es nie. Aber Unternehmen können ihre Risiken mit einem durchdachten Backup-Konzept und einer wirksamen Datensicherung massiv minimieren:
- Backup-Lösung: Unternehmen können Daten lokal auf einem internen Datenspeicher (On-Premises, also vor Ort) oder auf einem externen Server (in der Cloud) sichern. On-Premises-Backups bieten mehr Kontrolle, ausserdem sind die Daten schneller wiederhergestellt. Cloud-Backups sind dafür skalierbar und einfacher zugänglich. Für viele Unternehmen ist es sinnvoll, die Stärken von On-Premises- und Cloud-Backups (Kosten, Sicherheit sowie Verfügbarkeit) zu kombinieren und eine hybride Lösung zu wählen.
- Backup-Plan: Kein Plan ist in Stein gemeisselt. Auch nicht der Backup-Plan. Unternehmen sollten ihre Backup-Strategie und ihr Backup-Konzept regelmässig hinterfragen und sicherstellen, dass sie nicht nur die aktuell benötigten Dateien, sondern auch alle neuen Daten sichern und die aktuellen Risiken minimieren. Ausserdem sollten Unternehmen ihre Wiederherstellungsprozesse testen, ihren Backup-Zeitplan anpassen und ihre Speicherlösungen auf dem neuesten Stand der Technik halten.
- Datenverschlüsselung: Werden Daten auf einem Computer oder Server gesichert, sind sie durch die Zugriffsrechte geschützt. Wenn sie aber auf einem externen Laufwerk oder USB-Stick gesichert werden, sind sie ohne Verschlüsselung einfach lesbar. Sinnvollerweise schützen Unternehmen den Zugriff auf die Backup-Datenträger und verschlüsseln ihre Backup-Daten. Moderne Backup-Software und Cloud-Dienstleister haben Verschlüsselungsfunktionen integriert, die unbedingt aktiviert werden sollten.
- Know-how: Unternehmen mit keiner eigenen IT-Abteilung oder mit zu wenig internem Datensicherungs-Know-how sollten unbedingt einen beziehungsweise ihren IT-Dienstleister mit ihren regelmässigen Backups beauftragen. Sinnvollerweise werden die Sicherungskopien auf der Backup-Lösung des Unternehmens gespeichert und periodisch auf die Backup-Lösung des IT-Dienstleisters kopiert.
- Trennung vom Netzwerk: Wenn Cyber-Kriminelle ein Unternehmen angreifen, wollen sie so viele Systeme und Daten wie möglich kontrollieren und den grösstmöglichen Schaden anrichten. Um die Backup-Daten besser vor Hackerangriffen – oder der versehentlichen Löschung – zu schützen, sollte eine Backup-Lösung nicht permanent mit dem Firmennetzwerk verbunden sein. So können Hacker die Sicherheitskopien nicht über das Netzwerk löschen oder verschlüsseln und Lösegeld verlangen.
Backup-Methoden: Sicherheit, Speicherplatz und Zeit
Die Entscheidung für eine Backup-Methode hängt vom Sicherheitsbedürfnis des Unternehmens und dem Speicherplatz sowie Zeitbudget für die Sicherheitskopien ab:
- Vollständiges Backup: Alle Daten werden jedes Mal komplett gesichert. Das ist zwar die sicherste Lösung, braucht aber viel Speicherplatz und Zeit.
- Inkrementelles Backup: Sichert nur die Daten, die seit dem letzten Backup geändert haben, und braucht weniger Speicherplatz und Zeit. Funktioniert aber nur, wenn alle vorherigen Backups intakt sind, um alle Daten komplett wiederherstellen zu können.
- Differenzielles Backup: Sichert die Daten, die seit dem letzten vollständigen Backup geändert haben. Braucht mehr Speicherplatz als ein inkrementelles Backup, ist aber schneller als ein vollständiges Backup – und vereinfacht die Datenwiederherstellung, weil nur das letzte vollständige und das letzte inkrementelle Backup benötigt werden.
Backup-Zeitplan: Für den Notfall gerüstet
Wie häufig Daten gespeichert werden, hängt von den spezifischen Anforderungen und der Datenveränderungsrate des Unternehmens ab und sollte in einem Backup-Zeitplan definiert werden. Kritische Daten sollten täglich oder sogar stündlich gesichert werden, weniger wichtige Daten wöchentlich oder monatlich. Mit dem Backup-Zeitplan können Unternehmen Datenverluste einfach minimieren und Daten schnell wiederherstellen. Wichtig ist, die Backup- und Wiederherstellungsprozesse regelmässig zu testen, damit sie im Notfall funktionieren.
Die Cyber Risk Services Spezialistinnen und Spezialisten von Zurich Resilience Solutions unterstützen Unternehmen, die ein Backup-Konzept entwickeln oder prüfen und aktualisieren wollen, mit Rat und Tat. Ausserdem helfen wir Unternehmen, die eine Cyberversicherung abgeschlossen haben, bei einem versicherten Ereignis, ihre Daten und Systeme wiederherzustellen. Die Kosten für die Disaster-Recovery-Massnahmen und die Datenwiederherstellung sind versichert.
FAQ: Technische Lösungen und Sicherheitsmassahmen für Backups
Welche technischen Lösungen gibt es für Backups/Sicherungskopien an?
Für wöchentliche Backups auf Endnutzergeräten und Servern eignen sich NAS-Geräte (Network Attached Storage), externe Festplatten, USB-Sticks oder Cloud-basierte Backup-Lösungen. Fragen Sie Ihren IT-Dienstleister, vielleicht bietet er einen Backup-Service für Ihr IT-System an.
Welche Daten dürfen in Backups nicht vergessen werden?
Neben Daten in Dokumenten, Grafiken, Präsentationen und Tabellen gibt es andere wichtige Daten, die nicht vergessen werden dürfen: Anwendungen und Applikationen mit Einstellungen, Datenbanken, Konfigurationsdateien für Laptops, Server und industrielle Steuerungssysteme sowie virtuelle Server mit Snapshots.
Wie wird der Zugriff auf Backups limitiert?
Backup-Daten können Geschäftsgeheimnisse, vertrauliche Informationen von Mitarbeitenden und Abteilungen oder Strategien enthalten. Nutzerinnen und Nutzer sollten nicht auf alle Backup-Daten zugreifen können, nur Administratorinnen und Administratoren sollten das Backup-System und die Backup-Daten verwalten. In der Regel wird dafür ein technisches Benutzerkonto angelegt, das über die entsprechenden Rechte auf den Quellsystemen verfügt und die Daten zum Backup-System kopieren kann.
Wie schützt man Backups vor Ransomware?
Backup-Dateien sollten offline aufbewahrt werden, also getrennt vom Netzwerk. Wenn Angreifer das Firmennetzwerk unter ihre Kontrolle gebracht haben, dürfen sie von dort aus keinen Zugriff auf die Backup-Daten haben. Dies geht am besten, wenn die Backups zusätzlich bei einem IT-Dienstleister oder in der Cloud gesichert sind. Werden Backups nur vor Ort gesichert, muss das Backup-System über eine separate Benutzerverwaltung verfügen und nicht über das zentrale Active Directory verwaltet werden. Wenn Backups mit externen Datenträgern gemacht werden, sollten diese nach dem Kopiervorgang abgezogen werden.
Mit der 3-2-1-Regel schützen sich Unternehmen vor Datenverlusten durch den Ausfall von Backupsystemen:
- 3 = Die Daten sollten 3-fach gesichert werden, zum Beispiel auf einem Computer, auf dem Server und auf einem Backup-Laufwerk.
- 2 = Die Daten sollten auf 2 unterschiedlichen Medientypen gesichert werden, zum Beispiel auf einer Festplatte und in der Cloud.
- 1 = 1 Sicherheitskopie sollte an einem sicheren Ort ausserhalb des Unternehmens gespeichert werden, um die Daten vor Feuer und Wasser zu schützen.