Einbruch: So schützen Sie Ihr Zuhause

Einbruch: So schützen Sie Ihr Zuhause

Einen Einbruch möchte niemand erleben. Doch leider ist die Schweiz ein attraktives Zeil für Einbrecher. Umso wichtiger ist es, sich Gedanken über das Thema «Einbruchschutz» zu machen. Mit diesen sieben Tipps verhindern Sie, dass Sie den Einbrechern das Leben allzu leicht machen.

1. Gelegenheit macht Diebe: Schliessen Sie Ihre Fenster

Diebe möchten Ihnen genauso wenig begegnen wie Sie ihnen. Sie sind menschen-, licht- und eigentlich auch arbeitsscheu: Grosse Umstände wie z.B. verriegelte Türen und bellende Hunde mögen sie nicht.

Diebe kommen nur in der Nacht? Falsch gedacht! Die meisten Ein­brüche geschehen tags­über.

Bietet sich jedoch eine gute Gelegen­heit wie ein offenes oder gekipptes Fenster, dann greifen sie zu. Meistens geschieht das tagsüber, wenn niemand zu Hause ist – über Mittag oder kurz vor Feier­abend, wenn es dunkel wird. Oft beobachten Diebe die Alltags­routine ihres Ziel­objekts und schlagen sogar zu, wenn das Haus oder die Wohnung nur für kurze Zeit menschen­leer ist. Schliessen Sie deshalb immer Türen und Fenster, selbst wenn Sie nur schnell in den Laden um die Ecke gehen.

2. Achten Sie auf Ihre Sachen

Wenn Diebe einbrechen, schlagen sie selten Türen und Fenster ein. Lieber knacken sie diese mit einem Schrauben­zieher. Dazu brauchen sie oft nur ein paar Sekunden und erzeugen keine verdächtigen Geräusche. Manchmal kriechen sie durch Keller­fenster und Licht­schächte, aber meistens brechen sie Terrassen­türen auf oder klettern über Balkone.

Häufigste Einstiegsorte
Offene Fenster und Türen, auch Kipp­fenster, zaubern jedem Dieb ein Lächeln aufs Gesicht. Dazu das Porte­monnaie, ein Smart­phone und der Lap­top auf dem Tisch und Sie sind sein bester Freund. Dieb­stahl ohne Einbruch­spuren an Ihrem Zuhause ist in der Hausrat­versicherung eingeschlossen. Allerdings kann grob fahrlässiges Verhalten Leistungs­kürzungen zur Folge haben.

3. Diebe gibts auch unterwegs: Seien Sie aufmerksam

Entspannen Sie sich gerne im Zug? Schliessen Sie dabei auch mal die Augen nach einem strengen Arbeits­tag? Das ist gut, dann kommen Sie zumindest etwas erholt zu Hause an. Gerne jedoch auch mit Brief­tasche und Smart­phone, richtig? Seien Sie immer achtsam, lassen Sie Ihre Wert­sachen nie öffentlich und unbeobachtet herumliegen. Da kann sogar ein Dieb mit den besten Absichten nicht widerstehen. Ausserdem klauen Diebe auch häufig, wenn Sie abgelenkt sind, z.B. im Gedränge am Bahnhof.

Tragen Sie oft wertvolle Gegen­stände bei sich, wenn Sie unterwegs sind? Dann benötigen Sie die Zusatz­versicherung für den Dieb­stahl ausserhalb. Dieb­stähle, die unterwegs passieren, sind nicht in der Grund­deckung der Hausrat­versicherung eingeschlossen.

4. Um 02.00 Uhr zurück: Sagen Sie es Ihrem Nach­barn, nicht dem Dieb

Schliessen Sie immer alle Fenster und Türen vollständig, wenn Sie Ihr Zuhause verlassen? Lassen Sie das Licht brennen oder täuschen Sie mit Zeit­schalt­uhren eine ständige Anwesenheit vor? Das ist ideal. Diese Massnahmen greifen jedoch nicht, wenn Sie gleich­zeitig den Schlüssel unter die Fuss­matte oder in den Brief­kasten oder Blumen­topf legen oder eine liebe­volle Nachricht auf die Tür kleben: «Bin um 02.00 Uhr wieder da.»

Sprechen Sie mit Ihrem Nach­barn über das Thema Sicher­heit: Wie und wann können Sie sich gegen­seitig helfen?

Was Diebe abschreckt: Bewegungs­melder und Aufkleber an Fenstern und Türen, die auf eine Alarm­anlage hinweisen. Ein voller Brief­kasten zieht hingegen an: Sind Sie länger weg, posten Sie Ihre Vorfreude nicht auf Facebook und erwähnen Sie Ihre Ferien nicht auf dem Anruf­beantworter. Erzählen Sie es lieber Ihrem Nachbarn und bitten Sie ihn, den Brief­kasten zu leeren.

5. Rollläden, Schock­beleuchtung und Alarm­anlage: Lassen Sie sich beraten

Gute Nachbarn sind für Einbrecher eine grosse Hürde: Je weniger sich Nachbarn gegenseitig abschotten, desto grösser ist die Bereit­schaft, auf das Eigentum des anderen ein wachsames Auge zu haben. Eine abgeschottete und bewachsene Terrasse bietet nicht nur Schutz vor neugierigen Blicken, sondern ist auch eine ideale Tarnung für Einbrecher.

Neben bewusst einbrecher­unfreundlichem Verhalten gibt es selbst­verständlich auch bauliche und elektronische Massnahmen, die Diebe abhalten: Türen mit Mehrpunkt­verschlüssen, einbruch­sichere Roll­läden, Zusatz­schlösser, Fenster- und Lichtschacht­gitter, Schock­beleuchtungen und Alarm­anlagen. Allerdings braucht es viel Fach­wissen und Erfahrung für diese Massnahmen. Am besten lassen Sie sich von Experten beraten.

6. Dieb im Haus – nicht im Tresor

Meistens nehmen Diebe Bargeld und Schmuck mit. Lassen Sie diese Dinge offen herumliegen, hat der Dieb ein leichtes Spiel. Daher ist ein fest installierter Tresor empfehlens­wert, am besten mit einem Zahlen­schloss. Vermuten Diebe einen Tresor­schlüssel im Haus, wühlen sie überall herum, bis sie ihn finden – was übrigens recht oft der Fall ist. Wichtig: Ein Tresor aus dem Do-it-yourself-Laden bietet zu wenig Schutz. Lassen Sie lieber einen zertifizierten Tresor von einem Fach­mann im Boden oder an einer Wand verankern.

Machen Sie Fotos von Ihren wertvollsten Schmuck­stücken oder Uhren und bewahren Sie Kauf­quittungen auf.

Auch wenn Sie einen Safe haben, kommt es immer wieder vor, dass häufig getragene Schmuck­stücke nicht darin aufbewahrt werden. Deshalb empfiehlt die Polizei, eine Wert­gegenstands­liste anzulegen. Darin tragen Sie die wichtigsten Daten Ihrer Wert­gegen­stände ein, wie z.B. die Marke, den Neu­wert und das Kauf­datum. Am besten legen Sie auch noch ein Foto und eine Kauf­quittung dazu. Diese Liste sollten Sie ausser­halb Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung aufbewahren – bei einer Vertrauens­person oder in einem Bank­schliess­fach.

7. Auf frischer Tat ertappt: Spielen Sie nicht den Helden

Sollten Sie und der Ein­brecher ungewollt zur selben Zeit im Haus sein, vermeiden Sie eine Begegnung mit ihm. Verlassen Sie das Haus und rufen Sie laut um Hilfe. Wenn das nicht geht, bewahren Sie Ruhe und verstecken Sie sich. Rufen Sie, wenn möglich, die Polizei an und bleiben Sie am Telefon.

Obwohl Ein­brecher in der Regel weder bewaffnet noch gewalt­tätig sind, sollten Sie kein Risiko eingehen: Lassen Sie ihnen die Möglich­keit zu fliehen und überlassen Sie die Fahndung nach den Tätern und dem gestohlenen Gut der Polizei. Auch wenn Sie den Dieb­stahl erst nach der Tat bemerken, lassen Sie alles so, wie Sie es vorgefunden haben. Berühren Sie so wenig wie möglich, Sie erleichtern damit der Polizei die Spuren­sicherung. Stehen Sie aber nicht tatenlos herum: Sperren Sie sofort bei der Bank den Zugang zu Ihrem E-Banking und ändern Sie die Pass­wörter auf Ihren Computern.

Tipps

  • Profitieren Sie von kosten­losen Sicherheits­beratungen der Polizei oder anderer Sicherheits­spezialisten.
  • Bringen Sie Ihre Wert­sachen zu Freunden oder zu einer Bank, wenn Sie für länger verreisen.
  • Übertragen Sie Fotos so schnell wie möglich von der Kamera auf einen anderen Daten­träger.
  • Überprüfen Sie Ihre Versicherungs­summe regel­mässig. Der Wert Ihres Hausrates steigt mit jedem neuen Möbel­stück, Fernseh­gerät oder Schmuck­stück.
  • Wenn es doch passiert: Rufen Sie die Polizei an und räumen Sie den Tatort nicht auf.

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