KMU weltweit unter Druck
Zürich,
Immer mehr Firmen leiden unter dem grossen Wettbewerbsdruck.Die meisten sehen ihr Heil darin, neue Kundensegmente zu erobern. Schweizer KMU gehen einen Sonderweg: Sie investieren in die Mitarbeiter, steuern neue Exportmärkte an und erhöhen die Löhne. Das geht aus einer globalen Umfrage der Zurich Versicherung bei 3000 KMU hervor.
Hoher Preisdruck, sinkende Margen: Das sind die grössten Herausforderungen, mit denen kleine und mittlere Unternehmen (KMU) heute zu kämpfen haben (36%). Der intensive Wettbewerb bereitet gerade Schweizer Firmen (40%) grosse Sorgen – noch höhere Werte weisen nur Grossbritannien und die Vereinigten Arabischen Emirate auf. Die Italiener und Spanier befürchten in erster Linie, dass die Nachfrage weiter abnimmt und sie auf Lagerbeständen sitzen bleiben. Das Wohlbefinden der Mitarbeiter liegt speziell Schweizer und deutschen Firmenchefs am Herzen. Risiken wie Naturkatastrophen, Cyber-Kriminalität oder Korruption bereiten den Unternehmen dagegen kaum schlaflose Nächte.
Das geht aus einer Umfrage der Zurich Versicherung in 12 Ländern hervor. Zurich hat weltweit über 3000 KMU aus unterschiedlichen Branchen und Sektoren nach den Risiken und Chancen für ihre Geschäftstätigkeit befragt (siehe Anhang).
Chancen im Markt
Wo wittern KMU am meisten Potenzial für ihre Geschäftstätigkeit? Fast alle sehen die grössten Chancen in der Erschliessung neuer Kundensegmente (33%). Am zuversichtlichsten
sind KMU in Brasilien: Über die Hälfte geht davon aus, neue Kundengruppen für sich gewinnen zu können. Schweizer KMU erhoffen sich auch mehr Erfolgschancen,
indem sie ihr Produktangebot diversifizieren und in die Weiterentwicklung der Mitarbeiter investieren.
Spanische und portugiesische Firmen sehen ihr Heil vor allem darin, die Kosten und Spesen zu senken. Deutsche Unternehmen rücken derweil den Einsatz neuer Technologien sowie den Ausbau der Verkäufe über das Internet in den Mittelpunkt. Die Expansion in neue ausländische Märkte ist für Unternehmen in Australien und den Vereinigten Arabischen Emiraten eine echte Option.
Umgesetzte Massnahmen
Welche Entscheidungen haben KMU getroffen – welche Massnahmen umgesetzt? Die meisten haben im letzten Jahr am Produktangebot gefeilt. Dies mit dem Ziel, besonders bei den Kunden im eigenen Heimmarkt zu punkten (23%). Das Gros der Firmen hat auch die Preise ihrer Produkte und Dienstleistungen gesenkt – am stärksten in Spanien, Italien, Portugal und den Vereinigten Arabischen Emiraten. Anders in Grossbritannien: Dort hat fast jedes vierte Unternehmen die Preise erhöht. Und Schweizer KMU verfolgen auch bei den umgesetzen Massnahmen einen Sonderweg: Sie haben vor allem die Löhne erhöht und neue Exportmärkte angesteuert.