- Das gehört zu einer gültigen Kündigung
- Mietvertrag kündigen: Termine & Fristen
- Mietvertrag kündigen: Die korrekte Zustellung
- Musterbrief zur Kündigung eines Mietvertrag
- Besondere Kündigungssituationen
- Kündigung des Mietvertrags durch Vermietende
- Rechte der Mieterschaft
- Ihre Rechte kennen – und dafür einstehen
- FAQ: Mieter
- FAQ: Vermieterin
Das gehört zu einer gültigen Kündigung
Damit Ihre Kündigung rechtskräftig ist, muss sie:
- erfolgen (handschriftlich unterschrieben, keine E-Mail)
- von allen im Vertrag aufgeführten Mietparteien unterschrieben sein
- den gewünschten Kündigungstermin enthalten (z. B. «per 31.03.2026» oder «zum nächstmöglichen Termin»)
- die genaue Adresse der Mietwohnung enthalten
- idealerweise die Bitte um eine schriftliche Bestätigung enthalten
Tipp
Mit der Rechtsschutzversicherung Orion sind Sie immer auf der sicheren Seite.
Mietvertrag kündigen: Termine & Fristen
In der Schweiz beträgt die gesetzliche Kündigungsfrist für eine Wohnung drei Monate – gekündigt wird dabei jeweils auf einen gültigen Kündigungstermin. Diese beiden Begriffe sorgen oft für Verwirrung, meinen aber etwas Unterschiedliches:
- Die Kündigungsfrist ist die Zeitspanne zwischen Eingang der Kündigung und Ende des Mietverhältnisses.
- Der Kündigungstermin ist das konkrete Datum, auf welches der Mietvertrag beendet wird – zum Beispiel der 31. März oder 30. September.
Schauen Sie in Ihren Mietvertrag: Gibt es dort spezielle Fristen oder Kündigungstermine, gelten diese. Fehlen entsprechende Angaben, gelten die ortsüblichen Kündigungstermine Ihrer Gemeinde. Die Frist bleibt in jedem Fall bei den gesetzlichen drei Monaten.
Beispiel: Sie möchten per 30. April aus der Wohnung ausziehen. Dann muss Ihre Kündigung spätestens am 31. Januar bei der Vermieterin eintreffen.
Achtung: Der 31. Dezember zählt vielerorts nicht zu den ortsüblichen Terminen, weil rund um den Jahreswechsel keine Übergaben stattfinden können.
Mietvertrag kündigen: Die korrekte Zustellung
Reichen Sie Ihre Kündigung rechtzeitig und nachweisbar ein:
- per Einschreiben
- persönlich – mit Empfangsbestätigung auf einer Kopie
So können Sie im Streitfall belegen, dass die Kündigung fristgerecht erfolgt ist.
Musterbrief zur Kündigung eines Mietvertrag
Ein klar formuliertes Kündigungsschreiben hilft, Missverständnisse zu vermeiden. Falls Sie keine Vorlage zur Hand haben, können Sie z. B. dieses offizielle Muster vom Mieterverband verwenden.
Besondere Kündigungssituationen
Mietvertrag ausserterminlich kündigen
Wenn Sie früher ausziehen möchten, ohne weiter Miete zu zahlen, müssen Sie einen geeigneten Nachmieter vorschlagen.
Dieser muss:
- zahlungsfähig sein
- bereit sein, den Mietvertrag zu den gleichen Bedingungen zu übernehmen
- spätestens auf das gewünschte Auszugsdatum einziehen können
Gelingt das, endet Ihre Zahlungspflicht. Ansonsten müssen Sie die Miete bis zum nächsten ordentlichen Kündigungstermin weiter bezahlen.
Befristeten Mietvertrag kündigen
- wenn dies ausdrücklich im Mietvertrag erlaubt ist
- oder wenn ein zumutbarer und zahlungsfähiger Nachmieter akzeptiert wird
Prüfen Sie deshalb Ihre Vertragsbedingungen genau oder holen Sie sich rechtlichen Rat, falls Sie vorzeitig aus dem Mietverhältnis aussteigen möchten.
Mietvertrag im Todesfall kündigen
Verstirbt die Mieterin oder der Mieter, übernehmen die Erben das Mietverhältnis. Sie haben das Recht, dieses mit der gesetzlichen Kündigungsfrist von drei Monaten auf den nächstmöglichen gesetzlichen Termin zu beenden.
Gut zu wissen: Die Kündigung muss innerhalb eines Monats nach Kenntnis des Todesfalls erfolgen – und zwar durch alle Erbberechtigten gemeinsam.
Mietvertrag kündigen, wenn mehrere Personen betroffen sind
- Familienwohnung: Selbst wenn nur eine Person im Mietvertrag aufgeführt ist, müssen bei einer Ehe oder eingetragenen Partnerschaft beide Partner die Kündigung unterzeichnen.
- Wohngemeinschaft: Alle im Mietvertrag genannten Personen müssen kündigen und unterschreiben. Zieht nur eine Person aus, braucht es eine Anpassung des Vertrags – in Absprache mit der Vermieterin.
- Trennung oder Scheidung: Auch hier gilt: Es können nur beide Partner gemeinsam kündigen, wenn beide im Vertrag stehen oder es sich um eine Familienwohnung handelt.
Kündigung des Mietvertrags durch Vermietende
Auch für Vermietende gibt es spezielle Vorgaben, um den Mietvertrag kündigen zu können. Eine Kündigung durch die Vermieterin darf nicht missbräuchlich sein. Die wichtigsten Vorgaben regelt das Obligationenrecht (OR), insbesondere Art. 271 ff.
Formvorschriften
- Die Kündigung muss schriftlich erfolgen.
- Es muss ein kantonal genehmigtes amtliches Formular verwendet werden.
- Bei Familienwohnungen: separate Zustellung an beide Partner – auch wenn nur eine Person im Mietvertrag steht.
Rechte der Mieterschaft
Mieterinnen und Mieter haben das Recht:
- eine Kündigung innert 30 Tagen bei der Schlichtungsbehörde anzufechten, wenn sie missbräuchlich erscheint
- eine Erstreckung des Mietverhältnisses zu beantragen, z. B. bei unzumutbarer Härte (Krankheit, Schulabschluss, hohes Alter)
Tipp
Weitere Infos zur Kündigung durch Vermietende finden Sie beim Hauseigentümerverband: HEV-Ratgeber zur Kündigung
Ihre Rechte kennen – und dafür einstehen
Ob als Mieterin oder Vermieter: Wichtig ist, dass Sie Ihre Rechte und Pflichten kennen. Gerade bei Unsicherheiten lohnt es sich, frühzeitig rechtliche Unterstützung einzuholen.
Die Orion Rechtsschutzversicherung unterstützt Sie dabei:
- mit telefonischer Rechtsberatung
- bei Streitigkeiten rund um Kündigung, Nachmieter, Mietmängel oder Nebenkosten
- mit kostenloser Mediation oder anwaltlicher Vertretung
FAQ: Mieter
Wie muss ich meinen Mietvertrag kündigen?
Die Kündigung muss schriftlich erfolgen und von allen Hauptmietern unterschrieben sein. Am besten per Einschreiben senden oder Empfang bestätigen lassen.
Welche Kündigungsfrist und Kündigungstermine gelten für Mieter?
In der Regel gilt eine Frist von drei Monaten auf einen ortsüblichen Termin. Prüfen Sie Ihren Mietvertrag oder die ortsüblichen Termine. Wenn es keinen ortsüblichen Termin gibt, ist die Kündigung auf Ende einer dreimonatigen Dauer möglich.
Was passiert, wenn ich ausserterminlich kündigen möchte?
Was passiert, wenn ich ausserterminlich kündigen möchte?
Liegt kein Grund für eine ausserordentliche Kündigung vor, müssen Sie einen zahlungsfähigen und zumutbaren Nachmieter stellen. Sonst zahlen Sie die Miete bis zum nächsten ordentlichen Termin weiter.
Was ist ein zumutbarer Nachmieter?
Der Nachmieter muss bereit sein, den Vertrag zu gleichen Bedingungen zu übernehmen und zahlungsfähig sein.
Welche Fristen gelten bei befristeten Mietverträgen?
Befristete Verträge enden automatisch zum vereinbarten Datum. Eine vorzeitige Beendigung ist nur durch gegenseitige Vereinbarung oder durch Stellung eines zumutbaren Nachmieters möglich.
Wie läuft die Kündigung im Todesfall des Mieters?
Stirbt der Mieter, so können seine Erben mit der gesetzlichen Frist auf den nächsten gesetzlichen Termin kündigen.
Was gilt bei einer Wohngemeinschaft?
Alle Hauptmieter müssen gemeinsam kündigen. Bei Auszug einzelner Mieter braucht es meist die Zustimmung aller und des Vermieters.
Was passiert bei einer Trennung oder Scheidung?
Beide Partner müssen gemeinsam kündigen, wenn beide im Vertrag stehen.
Wann darf die Vermieterin kündigen?
Die Vermieterin darf kündigen, sofern die Kündigung nicht missbräuchlich ist (Art. 271 OR).
Welche Form muss die Kündigung durch die Vermieterin haben?
Die Kündigung muss schriftlich und auf einem amtlichen Formular erfolgen. Die Kündigung durch die Vermieterin ist dem Mieter und seinem Ehegatten, seiner eingetragenen Partnerin oder seinem eingetragenen Partner separat zuzustellen.
Wann ist eine ausserordentliche Kündigung möglich?
Bei schweren Mängeln, unzumutbaren Zuständen, Zahlungsverzug oder groben Vertragsverletzungen. Kurz: wenn die Fortsetzung des Mietverhältnisses unzumutbar ist.
Wann ist eine fristlose Kündigung möglich?
Eine fristlose Kündigung des Mietvertrags ist nur unter ganz besonderen Voraussetzungen möglich.
Was ist, wenn der Kündigungstermin oder die Frist nicht eingehalten wird?
Die Kündigung gilt dann für den nächsten möglichen Termin.
Kann ich einer Kündigung widersprechen?
Ja, eine Kündigung kann immer innert 30 Tagen bei der Schlichtungsbehörde angefochten werden.
Was muss im Kündigungsschreiben stehen?
Name und Adresse beider Parteien, Datum, Mietobjekt, gewünschter Kündigungstermin, Unterschriften aller Mieter, ggf. neue Adresse.
Gibt es eine Vorlage für das Kündigungsschreiben?
Ja. Zum Beispiel vom Mieterverband: Musterbrief zur Kündigung
FAQ: Vermieterin
Wann darf ich als Vermieterin meinem Mieter kündigen?
Eine Kündigung ist ohne Grund erlaubt, darf allerdings nicht missbräuchlich gemäss Art. 271a OR sein.
Welche gesetzlichen und vertraglichen Kündigungsfristen muss ich beachten?
Für Wohnungen gilt mindestens drei Monate Kündigungsfrist, für Geschäftsräume sechs Monate. Vertragliche Fristen dürfen nicht kürzer sein als die gesetzlichen.
In welcher Form muss ich die Kündigung aussprechen?
Was passiert, wenn ich ausserterminlich kündigen möchte?
Die Kündigung seitens der Vermieterin muss schriftlich und auf einem amtlichen Formular erfolgen. Bei Familienwohnungen müssen beide Partner separat angeschrieben werden.
Was gilt bei der Kündigung einer Familienwohnung?
Die Kündigung muss beiden Partnern einzeln und mit amtlichem Formular zugestellt werden, unabhängig davon, wer im Vertrag steht.
Wann ist eine ausserordentliche Kündigung des Mietvertrags möglich?
Bei schwerwiegenden Pflichtverletzungen, Zahlungsverzug fälliger Mietzinse, Konkurs des Mieters ohne geleistete Sicherheit oder mutwilliger Schädigung der Wohnung.
Was muss ich bei Zahlungsverzug des Mieters tun?
Eine schriftliche Zahlungsaufforderung mit mindestens 30 Tagen Frist senden und auf die Kündigung hinweisen. Erst nach erfolgloser Frist kann unter Einhaltung einer 30-tägigen Frist gekündigt werden.
Welche Rechte habe ich bei Eigenbedarf?
Eigenbedarf muss plausibel begründet werden und kann für sich, nahe Verwandte oder Verschwägerte geltend gemacht werden.
Wie kann ich mich gegen unberechtigte Einwände oder Anfechtungen des Mieters wehren?
Orion unterstützt Sie mit rechtlicher Beratung und, falls nötig, mit anwaltlicher Vertretung im Streitfall.
Was ist der Vermieterrechtsschutz und wie unterstützt mich Orion im Streitfall?
Der Vermieterrechtsschutz übernimmt Kosten für Beratung, Mediation und anwaltliche Unterstützung bei rechtlichen Konflikten rund um das Mietverhältnis.
Kann ich auch bei Fragen zur Nebenkostenabrechnung oder zu Mietmängeln Unterstützung bekommen?
Ja, der Vermieterrechtsschutz deckt auch rechtliche Auseinandersetzungen zu Nebenkostenabrechnungen und Mietmängeln ab.
