- Die Menschen fühlen sich finanziell sicher, aber ...
- Krankheit und Unfall bedrohen die finanzielle Sicherheit
- Geld macht doch glücklich
- Was Pensionierte rückblickend bereuen
- Verpasste Vorsorgechancen auch in der jungen Generation
- Wer sich auskennt, investiert in Aktien
- In Aktien investiert? Das ist rückblickend meist «genau richtig»
Zum 5. Mal hat Zurich gemeinsam mit dem Forschungsinstitut Sotomo 2025 die repräsentative Studie erarbeitet. Rund 1’800 Menschen in der Deutschschweiz und in der Romandie wurden befragt. Diese Ergebnisse sind besonders interessant:
Die Menschen fühlen sich finanziell sicher, aber ...
Die Menschen in der Schweiz fühlen sich finanziell sicher – 77% schätzen ihre momentane finanzielle Absicherung als mindestens genügend ein. Bei den über 65-Jährigen sind es sogar 93% – der Löwenanteil der Pensionierten hat keine finanziellen Sorgen. Im Schnitt benötigen die Befragten CHF 19’600 Erspartes, um sich in ihrer aktuellen Lebenssituation sicher zu fühlen, also etwa vier durchschnittliche Monatslöhne. Diese Summe kann jedoch individuell auch ganz anders sein und hängt u.a. stark vom Alter ab.

Krankheit und Unfall bedrohen die finanzielle Sicherheit
Gleichwohl ist dieses Gefühl der Sicherheit zerbrechlich: 46% der Befragten nennen «Krankheit und Unfall» als grösste Bedrohung für ihre finanzielle Sicherheit, noch vor Krankenkassen-Prämien, Arbeitslosigkeit oder steigenden Mieten oder Hypothekarzinsen. Fast die Hälfte sorgt sich also um die finanziellen Folgen von Krankheit und Unfall. Mögliche Ursachen sind ein hoher Selbstbehalt in der Krankenkasse oder die Angst vor Einkommensverlusten durch Erwerbsunfähigkeit.
Geld macht doch glücklich
Die Hälfte der Schweizer Bevölkerung denkt mindestens wöchentlich über ihre Finanzen nach und gut ein Drittel der Befragten (34%) hatte innerhalb des letzten Jahres Geldsorgen, Frauen häufiger als Männer (39% statt 29%) und Junge deutlich häufiger als Ältere (50% statt 11%). Diese Sorgen bleiben nicht ohne Folgen: 39% der Betroffenen schlafen schlechter, 38% fühlen sich ängstlich und ein Viertel kämpft mit Niedergeschlagenheit oder Reizbarkeit. Finanzielle Unsicherheit beeinflusst also nicht nur die materielle Lebensqualität, sondern auch das emotionale Wohlbefinden, so die Studie.
Was Pensionierte rückblickend bereuen
«Hätte ich doch mehr für meine Vorsorge getan», diesen Gedanken haben viele Menschen in der Schweiz. Im Rahmen der «Fairplay»-Studie wurden Pensionierte befragt, ob sie rückblickend Vorsorgeentscheidungen bereuen. Knapp die Hälfte tut das. Folgende Gründe wurden am häufigsten genannt. 30% antworten, sie hätten zu wenig oder zu spät in die Säule 3a eingezahlt, 12% bereuen, dass sie zu wenig freiwillig in die berufliche Vorsorge eingezahlt haben, und 9% haben die Leistungen ihrer Pensionskasse zu wenig beachtet.

Verpasste Vorsorgechancen auch in der jungen Generation
Diese Zahlen sollten der jüngeren Generation zu denken geben – denn die Auswirkungen verpasster Vorsorgechancen zeigen sich oft erst im Alter. Gleichwohl haben 40% der Erwerbsbevölkerung im vergangenen Jahr nicht in die Säule 3a eingezahlt. Bei den 18–35-Jährigen sind sogar 48% «3a-Muffel». Dabei würde sich gerade für sie eine Einzahlung in die 3. Säule lohnen: Dank der langen Laufzeit kommt der Zinseszins-Effekt optimal zum Tragen, selbst wenn die Einzahlung anfangs eher gering ist. Ausserdem lässt sich mit einer frühen Einzahlung auch länger von Steuervorteilen profitieren.
Wer sich auskennt, investiert in Aktien
Auf lange Sicht sind die Renditeerwartungen bei Fondsanlagen massiv höher als bei konservativen Anlageformen wie Sparkonten oder Obligationen. Doch bei der Frage, ob jemand sein Geld in Aktien investiert, spielt das Wissen eine entscheidende Rolle. 71% der Personen mit gutem bis sehr gutem Finanzwissen besitzen Aktien, doch nur 17% der Personen mit schlechtem bis sehr schlechtem Finanzwissen wählen diese Anlageform. Diese Zahlen zeigen auf, dass weiterhin grosser Bedarf für Aufklärung und Beratung besteht.
In Aktien investiert? Das ist rückblickend meist «genau richtig»
Zu ihren Geldanlage-Entscheidungen der vergangenen 10 Jahre antworten 88% der Befragten, sie hätten entweder «genau richtig» oder «zu vorsichtig» investiert, nur 12% antworten «zu risikoreich». Am zufriedensten sind interessanterweise diejenigen, die mindestens 50% ihrer Ersparnisse in Aktien investiert haben: Sie sagen zu zwei Dritteln, sie hätten es «genau richtig» gemacht.
Finanzielle Sicherheit ist ein bedeutender Faktor für das persönliche Wohlbefinden. Angesichts der Herausforderungen der 1. und 2. Säule wird die private Vorsorge immer wichtiger. Gleichwohl zeigt sich seit Jahren, dass ein Teil der Bevölkerung zu spät, zu wenig und zu wenig renditeorientiert vorsorgt. Betroffen sind vor allem Junge, Frauen und Menschen mit weniger Wissen zu Finanzthemen. Das kann dazu führen, dass sich soziale Ungleichheiten verstärken.
Die Finanzwelt ist aufgerufen, mit einfach zugänglichen Angeboten auch weniger affine Zielgruppen für Vorsorge und Anlage zu gewinnen. Aufklärung ist weiterhin wichtig – sei es durch Informationsveranstaltungen, Mitarbeiterorientierungen zur beruflichen Vorsorge oder auch im persönlichen Beratungsgespräch.