Überschwemmungen nehmen zu: Was tun?

Frau springt in grünen Gummistiefel in eine Pfütze

Überschwemmungen nehmen zu: Was tun?

Der Klima­wandel ist auch in der Schweiz längst zu spüren – extreme Wetter­situationen häufen sich. Vermehrt kommt es zu Unwettern mit starken Regen­fällen, ansteigenden Wasserpegeln, Über­schwemmungen und Hochwasser. Der Schaden kann immens sein.
Einem inter­nationalen Forschungs­projekt der Technischen Universität Wien zufolge sollen Unwetter mit Über­schwemmungen zwischen Island und den Alpen – also auch in der Schweiz – künftig zunehmen. Gründe dafür: intensivere Nieder­schläge, feuchtere Böden und Starkregen. Jeder hat es wohl schon mal erlebt: Zuerst nieselt es ein wenig, danach wird der Regen stärker und plötzlich schüttet es wie aus Kübeln. 
Ein Starkregen­ereignis kann innerhalb weniger Minuten vorbei sein. Doch die Aus­wirkungen sind oft drastisch, da innert kurzer Zeit sehr viel Regen fällt und der Boden meist keine Kapazität hat, diesen aufzunehmen. Die Folge sind ansteigende Wasserpegel, über die Ufer getretene Flüsse und Über­schwemmungen, Sturzfluten sowie Erdrutsche.

Starkregenereignisse können jeden treffen

Nicht nur Hoch­wassergebiete erleben Starkregen, eine Über­schwemmung kann jeden Menschen treffen. Grund für eine Schaden­meldung beim Versicherer ist in 80 Prozent der Fälle ein über­schwemmter Keller. Weine, Sportgeräte, Waschmaschinen, Schuhe – alles, was im Keller gelagert wird, kann einen Schaden durch Wasser erleiden. In der Regel belaufen sich die durch­schnittlichen Schadenkosten auf rund 3’000 Franken. Die beste Prävention ist stets die Information: Medien und Apps warnen bei instabilen Wetterlagen mit Push-Nachrichten vor starkem Regen, Gewitter und möglichen Überschwemmungen.

Kleine Hochwasser-Vorkehrungen mit grosser Wirkung

  • Räumen Sie bei einer Hochwasser­warnung gefährdete Keller und Garagen leer oder deponieren Sie die Gegenstände in sicherer Höhe. 
  • Müssen Sie regelmässig mit Hochwasser und Über­schwemmungen rechnen, sollten Sie nichts ebenerdig lagern, sondern stets leicht erhöht, zum Beispiel auf einer Palette oder auf einem selbstgebauten Podest. Schon 20 cm können einen grossen Unterschied machen.
  • Dichten Sie mögliche Wasserzuläufe ab.
  • Stellen Sie in exponierten Gebäudeteilen Strom, Wasser und Gas ab, denn eindringendes Wasser kann Kurzschlüsse verursachen, die Wasserleitungen verunreinigen und sogar zu Bränden führen.
  • Nehmen Sie Ihr Elektroauto in der Tiefgarage von der Ladestation. Denn bei einer Überschwemmung kann ein Elektroauto im Ladeprozess Leben gefährden – schliesslich leitet Wasser den Strom.

Was tun, wenn der Keller überflutet ist?

Sind Sie von einer Überschwemmung betroffen, heisst es einen kühlen Kopf zu bewahren und rasch zu handeln, um den Schaden einzudämmen. Handeln Sie jedoch nur, wenn keine Menschen gefährdet sind.

  • Alarmieren Sie, wenn nötig, die Feuerwehr.
  • Retten Sie, was zu retten ist, achten Sie dabei aber auf Ihre eigene Sicherheit – diese geht vor.
  • Erstellen Sie unbedingt eine Liste der beschädigten Gegenstände und machen Sie Fotos.
  • Informieren Sie Ihren Versicherer.
  • Räumen Sie auf, denn nach der Überschwemmung können Schlamm und Feuchtigkeit Folgeschäden verursachen.

Die richtige Versicherung bei Hochwasser

Fällt der Hausrat den Fluten zum Opfer, zahlt die Hausrat­versicherung die Wieder­beschaffung zum Neuwert – der Selbstbehalt bei Elementarschäden beträgt jeweils 500 Schweizer Franken. Unternehmen sind über die Fahrhabedeckung ihrer Unternehmensversicherung abgesichert. Kommen Fahrzeuge zu Schaden, greift die Teilkasko­versicherung der Motorfahrzeugversicherung

Muss ein Unternehmen nach Hochwasser vorübergehend seinen Betrieb einstellen, kann der Zusatzbaustein «Betriebsunterbruch» Umsatz­einbussen auffangen und gar die Existenz der Firma retten. Für Elementar­schäden an Gebäuden wie nasse Wände zahlt die Gebäudeversicherung. Sie ist in den meisten Kantonen obligatorisch.

Prüfen Sie Ihr individuelles Risiko

Wissen Sie wie gefährdet Ihr Standort bei Starkregen­ereignissen, Unwetter oder Über­schwemmungen ist? Mit dem Naturgefahren-Radar können Sie prüfen, wie hochwasser­gefährdet Ihre Mietwohnung, das Eigenheim oder das Unternehmen sind. Zudem finden Sie dort auch das standortbezogene Profil für die Risiken Erdbeben, Oberflächenabfluss, Hagel, Stürme und Murgänge. 

Probieren Sie es aus: Geben Sie Ihre Adresse ein und erfahren Sie mit wenigen Klicks, ob Ihr Standort gefährdet ist und wie Sie sich schützen können, um Schäden zu vermeiden. Zudem empfehlen wir Ihnen, den Versicherungsschutz für Gebäude, Hausrat und Ihr Unternehmen regelmässig zu überprüfen.

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